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Geschichte des Russischen Croquets

Croquet (fr. crochet - kleiner Haken) ist ein Spiel, welches seit dem 13. Jahrhundert bekannt ist.

Im Mittelalter spielten zunächst französische Bauern eine Art Croquet, wobei Sie mit Hilfe von Hirtenstäben Haarbälle durch aus Äste geflochtene Tore trieben. Im 17. Jahrhundert wanderte Croquet zunächst nach Irland aus und verbreitete sich von dort aus als neue Unterhaltung in ganz England. Dort entstand die bis heute bekannte und klassische Variante des Croquets. Das Ziel des Spiels besteht darin,  einen Ball mit Holzschlägern und möglichst wenigen Schlägen durch die in einer bestimmten Reihenfolge angeordneten Tore zu spielen.

Croquet erreichte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts  Russland, wo es eine Reihe von Veränderungen durchlief und seine eigenen Eigenschaften und Feinheiten erlangte ... und begründet das Recht erhielt, "russisches Croquet" genannt zu werden.

Das genaue Datum der ersten Erwähnung dieses Spiels kann benannt werden auf den 11. September 1861. Eine erstmalige Erwähnung fand in dem Tagebuch von Nikolai Litvinov statt. Er ist einer der Erzieher der Großfürsten Alexander Alexandrowitsch und Wladimir Alexandrowitsch (Kinder des Zaren Alexander II.) gewesen: "Nach dem Abendessen ging die gesamte Gesellschaft in den Garten und spielte Croquet auf dem Rasen vor dem Palast."


Das russische Akademiemitglied Dmitri Lichatschow bemerkte: "Das 19. Jahrhundert ist voll von diesem Spiel. Es war ein großer und ernster Teil des Lebens der Menschen." Erinnerungen und Tagebuchnotizen, seltene und interessante Fotografien und Gemälde geben uns einen Einblick in die goldene Zeit des russischen Croquets.

Großfürst Michael von Russland und Großfürstin Olga
Landgut der Familie Pletnev
Russische Provinz in der 1900er Jahren
Russische Offiziere in einem Kriegsgefangenenlager während des Ersten Weltkriegs
Ilya Repin und Paolo Troubetzkoy mit seiner Ehefrau
Isaak Levitan und seine Töchter
Ivan Pavlov mit Familienangehörigen
Pioniere im Lager Artek
Juri Gagarin mit Freunden
In einem der Kaukasus-Resorts
Leningrad der 50er Jahre

Zar Nikolaus II. und die gesamte russische Kaiserfamilie, die Schriftsteller Lew Tolstoi und Konstantin Paustowski, Anton Tschechow und Maxim Gorki, der Dichter Wladimir Mayakowski, der Komponist Pjotr ​​Ilich Tschaikowski, der Opernsänger Fedor Chaliapin, die Maler Ilia Repin und Aleksandr Benua, der Wissenschaftler Dmitry Mendeleev, die Balletttänzerin Anna Pavlova- sind nur Wenige von einer langen Liste leidenschaftlicher Croquetliebhaber.

Charaktere in vielen Werken der klassischen russischen Literatur spielen ebenfalls Croquet wie zum Beispiel "Anna Karenina" von Lew Tolstoi, "Die Möwe" und "Das Haus mit dem Mezzanin" von Anton Tschechow und "Zojka und Valerija" von Ivan Bunin.

Nach der Revolution und dem Bürgerkrieg waren es russische Auswanderer in Europa, die die Tradition des Croquets fortsetzten. Im Sowjetrussland der 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Croquet noch auf Datschas und in städtischen Innenhöfen gespielt und war später ausschließlich Sanatorien und Elite-Pflegeheimen vorbehalten. 

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geriet Croquet auf Grund seiner Nähe zur vermeidlichen russischen Aristokratie in die Vergessenheit und wird heute im 21. Jahrhundert wiedergeboren und weiterentwickelt. 

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